Die immer noch geringe Reichweite gilt derzeit als eines der größten Handicaps von Elektroautos. Während moderne, verbrauchsarme Benzin- und Dieselmotoren in Pkws Reichweiten von 1000 Kilometern und mehr erlauben, erreichen Elektrofahrzeuge gleichen Typs selten mehr als 10 bis 20 Prozent dieses Wertes, also nur rund 100 bis 200 Kilometern.
Da jedoch die Vorräte an fossilen Brennstoffen fortwährend weiter schrumpfen, ist die Suche nach anderen Antriebsarten unerlässlich. Der Elektroantrieb gilt dabei als wichtige mögliche Alternative. Im Stadtverkehr könnten Elektroautos schon heute trotz ihrer geringen Reichweite die konventionellen Fahrzeuge weitgehend ersetzen, denn hier stehen relativ kurzen Fahrstrecken meist lange Ruhe- bzw. Standzeiten gegenüber, die für das Aufladen der Akkus genutzt werden können. Darüber hinaus bewegt man sich im Stadtverkehr nicht allzu weit von seiner Stromtankstelle fort, so dass fehlende Auflademöglichkeiten hier kaum Probleme bereiten.
Anders sieht es jedoch aus, wenn man Elektroautos für Überlandfahrten verwenden will. Selbst wenn die geringe Reichweite durch ein enges Netz an Auflade stellen grundsätzlich kein Hindernis darstellen würde, so bliebe immer noch das Problem, dass das Aufladen eines Elektro-Akkus mehrere Stunden dauern kann, während der Tank eines Benzin- oder Dieselfahrzeugs in ein bis zwei Minuten gefüllt ist.
Selbst wenn es also ein engmaschiges Netz an Stromtankstellen gäbe, wäre dies bei dem derzeitigen Stand der Akku-Technik also keine Lösung, wenn es darum geht, die Alltagstauglichkeit von Elektroautos denen konventioneller Pkws anzugleichen. Jedoch hat die Forschung in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Entwicklung leistungsfähigerer und zugleich kleinerer und leichterer Akkus gemacht. Man kann also davon ausgehen, dass die Reichweite von Elektroautos sich in den kommenden Jahren noch wesentlich verbessert.
Eine weitere Möglichkeit, dies zu erreichen, wäre die konsequente Ausrichtung der Fahrzeugkonstruktion auf die optimale Nutzung der Antriebsressourcen. Je kleiner, leichter und stromlinienförmiger ein Auto gebaut ist, desto größere Strecken kann es mit einer Akku-Füllung zurücklegen. Es darf allerdings bezweifelt werden, ob solche Prioritäten sich beim Fahrzeugbau durchsetzen werden. Denn einerseits ginge das zu Lasten des Fahrkomforts, und andererseits könnte die Sicherheit durch konsequente Leichtbauweise beeinträchtigt werden. Der Ansatzpunkt, die Reichweite von Elektroautos durch eine Erhöhung des Wirkungsgrades der eingesetzten Energie zu verbessern, scheidet aus: Mit einem Wirkungsgrad von heute schon mehr als 95% ist die Elektrizität in dieser Hinsicht praktisch allen anderen Antriebsarten überlegen.