Ob in Eigenarbeit oder durch den Kauf des reichhaltig am Markt verfügbaren Zubehörs: Wenn man sein Auto tunen möchte, sind der eigenen Fantasie praktisch keine Grenzen gesetzt. Relativ wenig Fantasie haben aber viele Tuner, wenn es darum geht, sich die rechtlichen und formalen Konsequenzen des KFZ-Tunings vorzustellen.
Denn bei getunten Kraftfahrzeugen können zwischen „jederzeit erlaubt“ und „immer verboten“ sämtliche Nuancen vorkommen. Nicht alles, was zum Auto passt und sich problemlos montieren lässt, darf auch ohne weiteres verwendet werden. Währen diese Erkenntnis sich in Bezug auf die Betriebserlaubnis von Kraftfahrzeugen inzwischen weitgehend durchgesetzt hat, wirft die versicherungstechnische Seite hingegen oft Fragen auf, wenn sie denn überhaupt bedacht wird.
Grundsätzlich ist jedem Autofahrer zu raten, Veränderungen an seinem Kraftfahrzeug möglichst immer dem Versicherer zu melden. Dabei gilt: Besser einmal zu viel gefragt als zu wenig. Wenn man bedenkt, wie viele Fahrzeug-Details die Versicherung abfragt, wenn es darum geht, ein Auto neu zu versichern, dann bekommt man eine leise Ahnung davon, wie wichtig selbst kleine Veränderungen sein können. Für den Laien ist es auch durch die Lektüre der Versicherungsbedingungen nicht unbedingt zu erkennen, welche Arten von Tuning noch durch den bestehenden Vertrag abgedeckt sind und ab welchem Punkt eine Ergänzung oder Änderung nötig ist.
Auf keinen Fall sollte man über diese Frage einfach hinweggehen. Die Folge kann der Verlust des kompletten Versicherungsschutzes sein, was insbesondere bei schuldhaft verursachten Verkehrsunfällen ein großes Risiko darstellt. Dabei muss es übrigens gar keine Rolle spielen, ob der Unfall durch das nicht gemeldete Tuning zustande kam.
Man sollte sich auch keinesfalls darauf verlassen, dass solches Tuning-Zubehör, das über eine allgemeine Betriebserlaubnis verfügt, damit automatisch ohne Meldung an den Versicherer durch den bestehenden Vertrag mit abgedeckt ist. Zwei Beispiele mögen das verdeutlichen: Wenn durch fachmännisches Tuning in erlaubter Weise die Motorleistung des Autos erhöht wird, dann wird die Versicherung das wissen wollen, da die Motorisierung die Prämie beeinflusst. Und wenn das Auto sehr teure Ledersitze bekommt, dann sollte man seine Kaskoversicherung anpassen lassen, denn die versichert einen bestimmten Fahrzeugwert, nach dem sich wiederum die Prämie bemisst.
In einer Sache allerdings kann man sich praktisch sicher sein: Für alle Arten des Kfz-Tunings, die auf öffentlichen Straßen nicht erlaubt sind, wird sich auch keine Versicherung finden, die solcher Art getunte Autos versichert.