Norwegen als Vorreiter für Elektromobilität?

Die fortschreitende Knappheit von fossilen Brennstoffen erfordert ein Umdenken bei der weltweiten Mobilität. So wird es uns in Zukunft nicht mehr erlaubt sein, über unbegrenzte Ressourcen zu verfügen, was uns über kurz oder lang zur Elektromobilität oder im Allgemeinen zu alternativen Antriebskonzepten bringen wird. So stellen Elektrofahrzeuge für uns einen Fortschritt hinsichtlich der Antriebstechnik dar. Strom, welcher für das Laden der Akkumulatoren in Elektrofahrzeugen benötigt wird kann durch “grüne Quellen”, wie z.B. Solarstrom oder Wasserenergie, wie auch Windkraft gewonnen werden.

Elektrofahrzeuge NorwegenEs ist dementsprechend nicht verwunderlich, dass Norwegen eine Vorreiterrolle bei grünem Strom innehat. Durch die geografischen Gegebenheiten ist es den Norwegern schon seit langer Zeit möglich, große Mengen ihres Strombedarfs durch Wasserkraft sowie Windenergie, d.h. die Gewinnung von Storm durch Stauung und damit dem Antrieb von Turbinen zu gewinnen.

So stellen Elektrofahrzeuge in Norwegen mit momentan knapp 1% aller zugelassenen Fahrzeuge einen immer größeren Anteil dar. In Deutschland bewegen sich die Zulassungen auf nur knapp 0,02% aller hier sich bewegenden Fahrzeuge. Bei den Neuzulassungen sind die Zahlen noch interessanter, da knapp über 10% dieser Neuzulassungen Elektrofahrzeuge sind.

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Förderung von Elektromobilität in Norwegen

So ist diese Entwicklung nicht einfach ein Zufall, da die norwegische Regierung einige Vorteile für die Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeugen bietet. Zum Beispiel die Busspur – darf von Elektrofahrzeugen genutzt werden und damit kann der Elektrofahrer bequem am Stau vorbei fahren.

Weiterhin sind im kompletten Landesgebiet Parkplätze verteilt, an denen kostenlos das Elektrofahrzeug geladen werden kann, ein Tribut an den günstigen grünen Strom in Norwegen. Es gibt noch weitere monetäre Vorteile – so fällt für den Kauf von Elektrofahrzeugen keinerlei Steuer und auch die in Norwegen gültige Sondersteuer für Autokäufe an.

Auch die in Norwegen eingeführte “City-Maut” muss von den Fahrerinnen und Fahrern von Elektrofahrzeugen nicht gezahlt werden. Weiterhin ist das Parken mit Elektrofahrzeugen weitgehend kostenfrei und Parkgebühren fallen nicht oder nur in geringem Ausmaße an.

Elektrofahrzeuge lohnen sich – diesen Grundsatz findet man überall in Norwegen. Viele Einwohner können es sich gar nicht mehr vorstellen, ein für uns “normales” Fahrzeug zu fahren, da die Vorteile anscheinend überwiegen. Doch woran liegt das?

Ökologische Aktivisten im Norden?

Es stellt sich nun die Frage, warum genau die Elektroindustrie in Norwegen so beliebt ist. Diese Frage ist schnell beantwortet, -> es ist billiger! So kostet dort ein benzingetriebenes Fahrzeug mehr als ein Elektrofahrzeug. Somit fällt es den Fahrerinnen und Fahrern leicht eine Entscheidung zu treffen.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die norwegische Regierung damit probiert, den ökologischen Gedanken anzupreisen. So stellt Norwegen einen der größeren öl- und gasfördernden Staaten dar. Durch weitere Forschung und Bohrungen finden sich rund um Norwegen immer größere Gebiete, in welchen Öl und Gas gefördert werden können, dies fördert zwar einerseits den Wohlstand des Landes, hinterlässt andererseits natürlich einen bitteren Nachgeschmack, da egal ob im Land oder außerhalb verbraucht – die dort geförderten fossilen Brennstoffe den CO2-Ausstoß weltweit erhöhen.

Kritik des Öko-Booms

So sind nicht alle bisher erreichten Vorteil in dieser Art und Weise zu halten. Es hagelt schon jetzt Kritik an der Öffnung der Busspuren für Elektrofahrerinnen und Elektrofahrer – diese sind zu Stoßzeiten schlichtweg zu voll und man spricht davon, diese für Elektrofahrzeuge wieder zu sperren.

Der Strom für Elektrofahrzeuge kommt im Land zwar weitestgehend von Wasserstrom und damit von einer nachhaltigen Quelle, doch ist diese Entwicklung nicht in jedem Land weltweit möglich. Es hat relativ wenig Sinn, den Strom für Elektrofahrzeuge durch fossile Brennstoffe herzustellen, nur um den “grünen” Gedanken zu wahren.

Positiv zu sehen sind vor allem die Reparatur- und Wartungskosten für die Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeugen, welche hinsichtlich des Motors wartungsarm sind. Natürlich fallen trotzdem Kosten für den Austausch von Verschleißteilen an, jedoch ist eine der größten Fehlerquellen, der Verbrennungsmotor kein Thema mehr. Problematischer sieht es hingegen mit der Batterie des Fahrzeuges aus, welche bei den meisten Herstellern zusätzlich zum Kaufpreis geleast oder gemietet werden muss. So liegt das Risiko dieser hochtechnisierten Akkumulatoren klar beim Hersteller, jedoch hat die Herstellung dieser weit weniger einen grünen Gedanken. Was passiert damit, wenn die Lebensdauer der hochbelasteten Batterien verbraucht ist?

Der Trend zu alternativen Stromquellen ist wünschenswert, sollte jedoch stetig kritisch überprüft werden, damit dieser Trend nicht in eine Sackgasse läuft und nur kurzfristige Vorteile einbringt.

Vorteile und Nachteile der Elektrofahrzeuge

Elektrofahrzeuge, auch bekannt als Elektroautos oder E-Fahrzeuge, haben in den letzten Jahren eine immer größere Aufmerksamkeit und Verbreitung erfahren. Sie gelten als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren, bieten jedoch auch Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

Vorteile von Elektrofahrzeugen

Umweltfreundlichkeit: E-Fahrzeuge sind emissionsfrei und tragen somit zur Verringerung der Luftverschmutzung und des Treibhauseffekts bei. Dies ist besonders wichtig, um den Klimawandel einzudämmen und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Geringere Betriebskosten: Elektrizität ist im Allgemeinen kostengünstiger als Benzin oder Diesel. E-Fahrzeuge haben niedrigere Betriebskosten, da die Kosten pro Kilometer deutlich niedriger sind und weniger Wartung erforderlich ist.

Leises Fahrerlebnis: Elektromotoren sind leise im Vergleich zu Verbrennungsmotoren. Dies führt zu einem ruhigeren und angenehmeren Fahrerlebnis sowie zu einer geringeren Lärmbelastung in städtischen Gebieten.

Hohe Energieeffizienz: Elektromotoren sind im Vergleich zu Verbrennungsmotoren effizienter, da weniger Energie in Form von Wärme verloren geht. Dies führt zu einer besseren Nutzung der zur Verfügung stehenden Energie.

Förderung erneuerbarer Energien: Elektrofahrzeuge können als Energiespeicher dienen und überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen aufnehmen. Dies kann zur besseren Integration von Wind- und Solarenergie ins Stromnetz beitragen.

Nachteile von Elektrofahrzeugen

Begrenzte Reichweite: Die Reichweite von Elektrofahrzeugen ist im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren immer noch begrenzt. Obwohl sie sich verbessert hat, kann die Notwendigkeit des Aufladens auf längeren Strecken einschränkend sein. Ladeinfrastruktur:** Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist noch nicht so weit entwickelt wie Tankstellen für konventionelle Autos. Die Verfügbarkeit von Ladestationen kann je nach Standort eine Herausforderung darstellen.

Längere Ladezeiten: Das Aufladen eines Elektrofahrzeugs dauert in der Regel länger als das Betanken eines Verbrennungsfahrzeugs. Schnellladestationen verringern zwar die Ladezeiten, sind jedoch nicht so weit verbreitet.

Anschaffungskosten: Elektrofahrzeuge sind oft teurer in der Anschaffung als vergleichbare Verbrennungsfahrzeuge. Obwohl dies durch niedrigere Betriebskosten teilweise kompensiert werden kann, stellt dies für viele potenzielle Käufer immer noch eine finanzielle Hürde dar.

Abhängigkeit von Batterien: Elektrofahrzeuge sind stark von Batterien abhängig, deren Lebensdauer begrenzt ist. Die Entsorgung und Wiederverwertung von Batterien stellt eine ökologische Herausforderung dar.

Elektrofahrzeuge sind eine vielversprechende Option für eine nachhaltigere Mobilität sind. Sie bieten viele Umweltvorteile und könnten langfristig dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Allerdings müssen auch die Herausforderungen im Zusammenhang mit Reichweite, Ladeinfrastruktur und Batterietechnologie weiterhin angegangen werden.

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