Immer mehr Müll auf Autobahnauf- und Abfahrten

Immer mehr Menschen bedeutet immer mehr Müll auf den Strassen. Dies macht sich besonders auf den Zu- und Abfahrten der Autobahnen bemerkbar. Hier wird von den Reinigungskräften unterschiedlicher Unrat gefunden. Es fängt an mit der Burger-Tüte von einem Fastfood-Restaurant über entsorgten Hausmüll, alten Autoreifen und Autobatterien bis hin zum ausgedienten, defekten Kühlschrank. Haben im 17. und 18. Jahrhundert Pferdemist und Nachtwasser die Strassen verunreinigt, so macht es der Mensch heute mit seinem gesamten Müll. Alles, was im Auto nichts zu suchen hat, landet auf den Strassen. Besonders anonym sind hierbei die Autobahnauf- und Abfahrten, die manchmal wahren Müllhalden gleichen.

Müllentsorgung auf unseren Strassen

In Zeiten des Überflusses, wo alles besonders hygienisch, mehrfach verpackt sein muss, weiß der Mensch oft nicht mehr wohin mit dem Müll. Die heimischen Mülltonnen sind schnell übervoll und dann soll auch noch der Unrat aus dem Auto, der sich angesammelt hat, hinzukommen? Oder ist der Mensch zu bequem, den Müll mit nach Hause zu nehmen, um ihn dann zu entsorgen? Diese Fragen tun sich auf. Besonders die Lastwagenfahrer, die den ganzen Tag auf dem Bock sitzen, wissen oft nicht wohin mit ihrem Unrat. Da wird unterwegs gegessen und getrunken und die Reste oder die Verpackung landen schnell auf der Strasse. Der nächste Rastplatz mit Mülltonnen ist ja so weit weg und ein Hinausschmeißen aus dem Fenster so einfach - Sieht ja keiner!

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Entsorgung durch den Kreis oder die Stadt

Die städtische oder kreiszugehörige Müllabfuhr ist für die Sauberkeit auf den Strassen zuständig. Hier werden öffentliche Mülltonnen in Fußgängerzonen, Parks und vielen öffentlichen Bereichen aufgestellt. Zudem sorgen Straßenkehrer oder Straßenreinigungsmaschinen für Sauberkeit beim herkömmlichen Unrat auf den Strassen. Diese Unternehmen sind zu Recht verärgert über die Mehrarbeit, die nachlässige Personen verursachen. Oft sind die Reinigungsarbeiten, besonders an den begrünten Autobahnen, besonders mühselig. Hier muss “von Hand” aufgelesen werden. Dies kostet die Stadt oder der Gemeinde mehr Geld, da mehr Personal benötigt wird. Besonders an den Autobahnen, die Bund und Ländern zugehörig sind, ist es oft eine Zugehörigkeitsfrage, wer dort für den Müll zuständig ist. Der Gesetzgeber sieht vor, dass für die Entsorgung des Mülls, besonders bei einer wilden Müllkippe, der Verursacher zuständig ist. Kann der Verursacher nicht ermittelt werden, ist der Grundstückseigentümer, meist Stadt oder Gemeinde, zuständig. Weiterhin hat der Gesetzgeber festgelegt, dass jede Art der Müllbeseitigung außerhalb der Abfallentsorgungsanlagen, die dafür extra vorgesehen sind, illegal sind und mit Bußgeld bestraft werden. Unter Umständen ist dies nach § 326 StGB sogar eine Straftat, sodass je nach Schwere der Tat sogar eine Haftstrafe infrage kommt. Die Lösung kann so einfach sein

Die meisten wilden Müllkippen entstehen aus Unwissenheit. So wissen viele nicht, dass die Entsorgungskosten des Altöls z. B. beim Kaufpreis des neuen Öls enthalten sind. Problemmüll, der nicht im Hausmüll entsorgt werden darf, wird in den meisten Städten an dafür zuständigen Sammelstellen kostenlos angenommen. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Holzschutzmittel
  • Kleber
  • abgelaufene Medikamente
  • Leuchtstoffröhren
  • Energiesparlampen
  • Farbreste
  • Fotochemikalien
  • Aceton
  • Farbverdünner
  • Lösungsmittel
  • Säuren
  • Laugen
  • Quecksilber
  • Schädlingsbekämpfungsmittel

Wenn ein neues Elektrogroßgerät angeschafft wird, wird von den meisten Firmen mittlerweile die kostenlose Entsorgung des Altgeräts angeboten. Elektrokleingeräte, kaputte Möbelstücke und sonstiger Renovierungsmüll können bei der Sperrmüllentsorgungsstelle (Bauhof) abgegeben werden. Hierfür wird ein kleines Endgeld erhoben. Altreifen müssen gesondert entsorgt werden. Hierfür sind Reifenhändler, Autowerkstätten oder der zuständige Bauhof die richtigen Ansprechpartner. Es gibt auch spezielle Unternehmen, die diese Altreifen sogar kostenlos entgegen nehmen.

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Müllvermeidung

Der erste Schritt zum Umweltschutz in Bezug auf die Autobahnauf- und Abfahrten sollte eine mögliche Müllvermeidung sein. Als Kinder des Plastikzeitalters sollte der Weg zurück zu natürlichen Verpackungen oder zumindest zu viel weniger Umverpackungen führen. Werden jährlich 250- 300 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte produziert, so verrotten diese erst in Jahrhunderten. Dieser Kunststoff kann bis zu 500 Jahren in Gewässern und Böden überdauern. In dieser Zeit gibt er chemische Zusatzstoffe in großer Menge an die Umwelt. Dies betrifft Kunststoff für Gebrauchsartikel des täglichen Lebens, wie auch Verpackungsmüll aus Plastik – immerhin eine Menge von ca. 2,7 Millionen Tonnen jährlich. Hiervon ist der Großteil zur einmaligen Verwendung. Wird von den eigentlichen Lebensmitteln getrennt und entsorgt. Im Verhältnis zur Produktgröße wird die Verpackungsgröße immer größer. Hier ist die Industrie gefragt, denn gegen eine Verpackung zum Schutz oder der längeren Haltbarkeit ist nichts einzuwenden. Wird die Verpackung jedoch nur zu repräsentativen Zwecken eingesetzt, ist sie dem Umweltschutz nicht gerade förderlich. Zudem werden zur Produktion der Verpackungen aus Kunststoff enorme Mengen an Trinkwasser und Öl verbraucht. Dies belastet die Umwelt zusätzlich.

Erziehung zum Umweltschutz

Ein weiterer und wichtiger Faktor ist die Erziehung zum Umweltbewusstsein. Wenn die Erwachsenen ihren Müll auf der Strasse entsorgen, werden es die Kinder später auch machen. Somit fängt bereits bei kleinen Kindern die Wahrnehmung zum Umweltschutz an. Eltern leben es den Kindern vor! Auch in späteren Jahren sollte man ein offenes Auge für Umweltsünder haben und diese anzeigen oder bei Gelegenheit darauf hinweisen. Ist man in einer Gemeinschaft unterwegs und fährt zum Beispiel mit Freunden zusammen im Auto in den Urlaub, kann man die Mitreisenden dazu anhalten, ihren Müll nicht auf den Auf- und Abfahrten der Autobahn zu entsorgen. Oft ist der weggeworfene Müll aus dem Autofenster einfach nur Gedankenlosigkeit. Hier kann man positiv eingreifen und über die Folgen für die Umwelt aufklären. Eine mitgeführte Mülltüte, die gefüllt am nächsten Rastplatz zu entsorgen ist, kann für die Reste der Speisen, die während der Fahrt verzehrt wurden, benutzt werden. Auch wenn der Unrat von den Städten und Gemeinden immer wieder entsorgt wird, gewisser Müll schädigt die Umwelt nachhaltig. Giftige Stoffe können hierbei ins Grundwasser gelangen. Beginnend bei der Müllvermeidung durch die Nutzung einer Einkaufstasche, statt der im Handel angebotenen Plastiktüten zum Verstauen des Einkaufs, kann Umweltbewusstsein trainiert werden. Der erste Schritt ist bereits von den Supermärkten begangen worden, so gibt es die Plastiktüten in fast allen Geschäften nur gegen Zahlung eines Endgeldes.

Das Umweltbewusstsein fängt vor der eigenen Tür an, vermeiden Sie daher eine Entsorgen des Mülls außerhalb der Abfallentsorgungsanlagen und leiten Sie Ihre Familie und Freunde ebenso dazu an. So tragen Sie dazu bei, dass die Straßen sauberer werden und die Umwelt nicht zusätzlich belastet wird.

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