EU-Führerscheinrichtlinie: ACV sieht vorgeschlagene Beschränkungen für Senioren und Fahranfänger als unangemessen an

Köln (ots) Der ACV Automobil-Club Verkehr nimmt im Rahmen seiner Mitgliedschaft im European Automobile Clubs (EAC) Stellung zur aktuellen Diskussion über die Führerscheinrichtlinie.

Die Frage, ob Senioren zukünftig ihre Fahrtauglichkeit regelmäßig nachweisen müssen, und ob Fahranfänger künftig nur noch mit einem speziellen Führerschein Pkw über 1,8 Tonnen fahren dürfen, steht im Mittelpunkt der Debatte über die geplante neue Führerscheinrichtlinie der EU-Kommission für 2024. Hintergrund sind umfassende Vorschläge von Karima Delli, der Berichterstatterin des Verkehrsausschusses.

Der ACV Automobil-Club Verkehr, als Mitglied des EAC, unterstützt grundsätzlich die Bemühungen der EU, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die aktuellen Vorschläge werden jedoch als unverhältnismäßig angesehen. Diese Vorschläge sehen unter anderem vor, die zeitliche Befristung von Führerscheinen bereits für Personen ab dem 60. Lebensjahr einzuführen. Dies würde bedeuten, dass ab 60 Jahren die Fahrerlaubnis auf sieben Jahre begrenzt wäre, ab 70 Jahren auf fünf Jahre und ab 80 Jahren auf zwei Jahre. Eine Altersbegründung allein für die Befristung und die obligatorische Einführung von ärztlichen Gesundheitsprüfungen zur Fahrtauglichkeit werden vom ACV und der Mehrheit der EAC-Mitglieder abgelehnt. Holger Küster, Geschäftsführer des ACV, erklärt: "Die Eignung zum Autofahren hängt in erster Linie vom individuellen Gesundheitszustand ab und kann nicht pauschal an Altersgrenzen geknüpft werden. Der Vorschlag berücksichtigt nicht ausreichend die Eigenverantwortung der Bürger. Die vorgeschlagenen Beschränkungen für Senioren gehen zu weit." Stattdessen sollte verstärkt für freiwillige Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen und begleitende Beratungsmaßnahmen geworben werden.

Als unrealistisch erachten der ACV und der EAC auch den Vorschlag zur Einführung einer neuen Führerscheinklasse B+ für Personenkraftwagen mit einem Gewicht von mehr als 1800 kg. Dies würde vor allem Fahranfänger betreffen, die nur noch Pkw unter 1800 kg fahren dürften. Es wäre nicht mehr gestattet, ein schwereres Familienauto zu nutzen, um die während der Fahrausbildung erworbenen Fähigkeiten zu festigen. Dies würde zusätzliche Kosten für den Kauf eines leichten Pkw und den Erwerb einer weiteren Führerscheinklasse verursachen. Darüber hinaus wird mit diesem Vorschlag übersehen, dass moderne Fahrzeuge, insbesondere Elektroautos, aufgrund ihrer Ausstattung immer schwerer werden, aber die Sicherheitseinrichtungen dem Gewicht des Fahrzeugs entsprechen. Holger Küster, Geschäftsführer des ACV, bemerkt dazu: "Die Festlegung der Gewichtsgrenze erscheint nicht nur willkürlich, sondern es ist fraglich, wie diese Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen soll. Statt das Führen schwerer Fahrzeuge an eine spezielle Führerscheinklasse zu binden, sollten Fahranfänger durch eine angepasste Fahrausbildung und Praxis zu sicheren Autofahrern ausgebildet werden."

Über den ACV Automobil-Club Verkehr

Der ACV Automobil-Club Verkehr, kurz ACV, ist einer der etablierten Automobilclubs in Deutschland und vertritt die Interessen von Autofahrern seit vielen Jahren. Mit einer breiten Palette von Dienstleistungen, engagierter Lobbyarbeit und einem starken Fokus auf die Bedürfnisse seiner Mitglieder hat sich der ACV als vertrauenswürdiger Partner für Autofahrer etabliert.

Historie und Entstehung

Der ACV wurde 1962 gegründet und hat seitdem eine lange Geschichte in der Vertretung der Interessen der deutschen Autofahrer. Der Verein entstand vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des Automobils in der Gesellschaft und dem steigenden Verkehrsaufkommen. Seither hat sich der ACV zu einer anerkannten und einflussreichen Organisation entwickelt, die sich für die Rechte und Sicherheit der Autofahrer einsetzt.

Dienstleistungen und Mitgliedervorteile

Der ACV bietet seinen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen und Vorteilen. Dazu gehören unter anderem:

  • Pannenhilfe: Der ACV steht seinen Mitgliedern im Falle einer Fahrzeugpanne zur Seite und bietet schnelle und zuverlässige Hilfe. Dies umfasst Abschleppdienste, Starthilfe, Reifenwechsel und vieles mehr.

  • Reiseberatung: Mitglieder erhalten umfassende Informationen und Unterstützung bei der Reiseplanung, sei es für Inlands- oder Auslandsreisen. Der ACV bietet Reiserouten, Verkehrsinfos und Tipps für eine sichere Fahrt.

  • Rechtsschutz: Der ACV bietet rechtliche Beratung und Unterstützung im Falle von Verkehrsrechtsstreitigkeiten. Mitglieder können auf kompetente Anwälte und Rechtsexperten zählen.

  • Versicherungsleistungen: Der ACV bietet exklusive Versicherungsangebote für Mitglieder, einschließlich Kfz-Versicherungen und Schutzbriefe.

  • Verkehrspolitische Interessenvertretung: Der ACV setzt sich aktiv für die Interessen der Autofahrer auf politischer Ebene ein. Dies beinhaltet die Mitgestaltung von Verkehrsgesetzen, die Förderung der Verkehrssicherheit und die Unterstützung von umweltfreundlichen Mobilitätslösungen.

Engagement für Verkehrssicherheit und Umweltschutz

Der ACV legt großen Wert auf Verkehrssicherheit und Umweltschutz. Der Verein setzt sich für sichere Straßen und eine verantwortungsvolle Fahrweise ein. Gleichzeitig fördert der ACV umweltfreundliche Mobilitätsoptionen und informiert seine Mitglieder über nachhaltige Verkehrslösungen.

Digitale Innovation und Kundenservice

Der ACV investiert kontinuierlich in digitale Innovationen, um seinen Mitgliedern einen modernen und benutzerfreundlichen Service zu bieten. Dies umfasst digitale Dienstleistungen wie die ACV-App, die Mitglieder bei Bedarf schnell und einfach unterstützt.

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