Die Sicherheit von Bestandsfahrzeugen kann durch den Einsatz moderner Lichttechnik erheblich verbessert werden. Es gibt jedoch wichtige Faktoren zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Nachrüstung rechtmäßig und verkehrssicher ist.
Moderne LED-Lichttechnologie bietet im Vergleich zu herkömmlichen Halogenscheinwerfern zahlreiche Vorteile. Sie liefert mehr Helligkeit bei geringerem Energieverbrauch und hat eine längere Lebensdauer der Leuchtmittel. Darüber hinaus erzeugt sie weißeres Licht, das dem Tageslicht ähnlicher ist, was zu einer besseren Umgebungswahrnehmung und einer geringeren Fahrermüdung beiträgt. Außerdem ermöglicht sie adaptive Funktionen, die das Fahrzeuglicht an die Verkehrssituation anpassen können. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland erstmals Voll-LED-Scheinwerfer für Neufahrzeuge zugelassen, und seitdem hat sich diese Technologie weit verbreitet.
Viele Fahrer von Bestandsfahrzeugen möchten von den Vorteilen der modernen Lichttechnik profitieren, indem sie ihre Leuchtmittel gegen LED-Varianten austauschen. Technisch ist dies durchaus möglich, da kompakte Bauteile mit Lichtquelle, Elektronik und anderen Komponenten wie Kühlung und (wo notwendig) CAN-Bus-Adapter verfügbar sind. Es gibt jedoch wichtige Aspekte zu beachten, wie die GTÜ warnt.
Insbesondere für Halogenlampenscheinwerfer mit H7- oder H4-Sockeln sind LED-Nachrüstlösungen erhältlich. Diese Technologie ist nicht neu und wurde bereits in Märkten wie den USA und Japan zugelassen. In Deutschland ist jedoch Vorsicht geboten, da der Einsatz von lichttechnischen Komponenten ohne Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) illegal ist. Dies ist aus Sicherheitsgründen wichtig, da Autolicht nicht nur die eigene Sicht auf die Straße sicherstellen, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden darf. Aus diesem Grund warnt die GTÜ vor dem Kauf von Billiglösungen aus dem Internet.
Seit Herbst 2020 sind in Deutschland legale LED-Retrofit-Lösungen mit Bauartgenehmigung verfügbar. Osram war einer der Vorreiter mit einer H7-Nachrüstlampe, gefolgt von Philips im Jahr 2021. Nach der Zulassung durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) dürfen diese LED-Lampen in vielen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, einschließlich Wohnmobilen, verwendet werden. Informationen zur Kompatibilität dieser LED-Leuchtmittel für bestimmte Fahrzeugtypen sind auf den Herstellerseiten verfügbar.
Tests an korrekt nachgerüsteten Fahrzeugen haben gezeigt, dass die LED-Retrofits die Leuchtweite erhöhen, den rechten Fahrbahnrand besser ausleuchten und Objekte im Sichtfeld kontrastreicher darstellen. Davon profitieren auch Oldtimer-Fahrzeuge, darunter VW Käfer, frühe Land Rover und Sportwagen verschiedener Marken sowie zahlreiche andere Personenwagen vergangener Jahrzehnte.
Die Nachrüstung mit LED-Leuchtmitteln erfordert jedoch mehr als nur den Einbau. Nach der erfolgreichen Montage müssen Sie die entsprechende Bauartgenehmigung aus dem Internet abrufen, ausdrucken und stets im Fahrzeug mitführen. Der entsprechende Link ist normalerweise als QR-Code auf der Verpackung zu finden. Darüber hinaus sollte die Lichteinstellung nach dem Wechsel überprüft werden, was beispielsweise im Rahmen des kostenfreien Licht- und Reifen-Checks der GTÜ vor dem Winteranbruch erfolgen kann. Damit wird sichergestellt, dass die Beleuchtung ordnungsgemäß funktioniert und den höchsten Sicherheitsstandards entspricht.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt somit zu den bedeutendsten Sachverständigenorganisationen im Land. Ihr Anspruch liegt darin, ein umfassendes Expertennetzwerk zu sein, das sich auf die Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen konzentriert.
Mit 2.500 selbständigen und hauptberuflich tätigen Sachverständigen sowie über 2.600 Prüfingenieurinnen und Prüfingenieuren und deren qualifizierten Mitarbeitenden stellt die GTÜ eine beeindruckende Präsenz in der deutschen Kfz-Überwachung dar. An über 10.300 Prüfstützpunkten, die sich in Werkstätten und Autohäusern befinden, sowie an mehr als 800 eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner, sind diese Experten flächendeckend im Einsatz.
Die Hauptaufgabe der GTÜ-Prüfingenieurinnen und -Prüfingenieure besteht darin, im Interesse der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes zu agieren. Sie überwachen und prüfen Fahrzeuge, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und den höchsten Sicherheitsstandards genügen. Dies trägt dazu bei, dass die Straßen sicherer und umweltfreundlicher werden.
Die Gesellschafter der GTÜ sind drei renommierte Sachverständigenverbände: die AGS (Arbeitsgemeinschaft der Kfz-Sachverständigen e. V.), der BVS-KSV (BVS-Kfz-Sachverständigen-Verein e.V.) und der BVSK (Bundesverband der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen e. V.). Gemeinsam setzen sie sich für die Sicherheit und Qualität im deutschen Straßenverkehr ein und stellen sicher, dass Fahrzeuge den hohen Standards entsprechen, die für den Schutz von Menschen und Umwelt erforderlich sind.