Wann droht eine Vertragsstrafe bei der Kfz-Versicherung?

Eine Vertragsstrafe droht Ihnen bei der Kfz-Versicherung immer dann, wenn Sie Ihren vertraglichen Pflichten nicht nachkommen. Wie hoch diese ausfällt, hängt von der Schwere der Pflichtverletzung und der jeweiligen Versicherungsgesellschaft ab. Grundsätzlich kann eine Vertragsstrafe eine komplette Jahresprämie betragen. Es gibt unterschiedliche Gründe, in denen Assekuranzen Vertragsstrafen aussprechen können.

Falsche Angaben im Versicherungsantrag

Machen Sie im Versicherungsantrag falsche Angaben, um beispielsweise einen bestimmten Rabatt durch die Versicherung zu erhalten, so riskieren Sie neben der Ablehnung des Antrags auch eine Vertragsstrafe. Dies gilt auch für den Fall, dass Sie wichtige Tatsachen verschweigen, welche für die Entscheidung, ob der Vertrag angenommen wird, eine Rolle spielen. Dazu müssen Sie alle wichtigen Änderungen, die sich während der Laufzeit ergeben, unverzüglich an Ihre Versicherung melden. Kommen Sie dieser Pflicht nicht nach, so berechnet die Versicherung neben der Strafe auch die zu wenig bezahlten Prämien nach.

Falschangaben bei den Kilometern

Die Versicherungsprämie richtet sich bei den meisten Gesellschaften auch danach, wie viel Kilometer Sie pro Jahr mit dem versicherten Fahrzeug zurücklegen. Bei falschen Angaben müssen Sie mit einer Nachberechnung des zu viel gewährten Rabattes rechnen. Dazu kommt, dass die meisten Versicherungen einmal jährlich die gefahrenen Kilometer nachprüfen. Stellt sich beispielsweise nach einem Unfall heraus, dass Sie falsche Angaben zu den gefahrenen Kilometern gemacht haben, so muss die Versicherung nur den Haftpflichtschaden übernehmen. Ein Schaden an Ihrem eigenen Fahrzeug wird durch die abgeschlossene Kaskoversicherung dann nicht ersetzt. Zudem laufen Sie in Gefahr, sogar bei einem Diebstahl des Fahrzeugs keine Leistungen aus der Teilkasko zu erhalten.

Vertragsstrafe beim Garagenrabatt

Fast alle Gesellschaften gewähren bei der Kfz-Versicherung einen Rabatt, wenn Sie Ihr Fahrzeug über Nacht regelmäßig in einer Garage abstellen. Nehmen Sie einen solchen Rabatt in Anspruch, dann muss das Fahrzeug nachts jedoch auch wirklich in einer Garage stehen. Tagsüber können Sie dagegen den Abstellplatz frei wählen. Zudem dürfen sie auch bei einem Urlaub das Fahrzeug während dieser Zeit auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Zu einer Vertragsstrafe kommt es in der Regel immer dann, wenn sich herausstellt, dass Sie gar keine Garage besitzen.

Weitere Gründe für Vertragsstrafen

Es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe, in denen es zu Vertragsstrafen bei der Kfz-Versicherung kommen kann. Geben Sie beispielsweise an, dass nur bestimmte Personen das Fahrzeug nutzen, dann muss die Versicherung bei einem Verstoß einen möglichen Kaskoschaden nicht übernehmen. Zulässig sind in diesem Falle ausschließlich Fahrten in einer Notsituation oder durch Mitarbeiter während eines Werkstattaufenthaltes. Generell gilt, dass die Versicherungen einen Haftpflichtschaden immer übernehmen müssen. Eine Weigerung der Schadensübernahme darf nur bei Leistungen der Kaskoversicherung ausgesprochen werden.

Die Versicherungspolice und deren Bedeutung

Eine Versicherungspolice ist ein rechtlich bindendes Dokument, das die Vereinbarungen und Bedingungen zwischen einer Versicherungsgesellschaft und dem Versicherungsnehmer festlegt. Sie ist von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für den Versicherungsschutz bildet und alle Details der Abdeckung, Pflichten und Rechte beider Parteien klar definiert. Die Inhalte einer Versicherungspolice haben direkte Auswirkungen auf den Umfang der Absicherung, die Zahlungsmodalitäten und die Handhabung von Schadensfällen.

Versicherte Risiken: Die Police gibt Aufschluss darüber, welche Risiken und Schadensarten abgedeckt sind. Dies kann von der Art der Versicherung abhängen, sei es eine Autoversicherung, eine Krankenversicherung oder eine Hausratversicherung.

Versicherte Personen oder Objekte: Die Versicherungspolice legt fest, wer oder was genau versichert ist. Bei einer Autoversicherung können dies beispielsweise der Fahrzeughalter und autorisierte Fahrer sein.

Versicherungssumme: Die Versicherungspolice gibt an, bis zu welchem Betrag die Versicherung im Schadensfall leisten wird. Dies kann als fester Betrag oder als Höchstgrenze für bestimmte Schadensarten festgelegt sein.

Prämienzahlungen: Die Police enthält Informationen darüber, wie viel die Versicherung kostet und wie die Prämienzahlungen zu erfolgen haben. Dies kann monatlich, jährlich oder in anderen Intervallen sein.

Selbstbeteiligung: Die Versicherungspolice gibt an, ob und in welcher Höhe der Versicherungsnehmer im Schadensfall eine Selbstbeteiligung zahlen muss.

Ausschlüsse: Die Police listet auch die Fälle auf, die nicht abgedeckt sind, wie zum Beispiel bestimmte Vorerkrankungen in einer Krankenversicherung oder grobe Fahrlässigkeit in einer Haftpflichtversicherung.

Laufzeit und Kündigung: Die Laufzeit der Versicherung, die Kündigungsfristen und -modalitäten sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Police.

Schadenregulierung: Die Versicherungspolice erklärt den Prozess der Schadenmeldung, wie schnell Schäden gemeldet werden müssen, wie die Schadenregulierung abläuft und welche Dokumente eingereicht werden müssen.

Sonderregelungen und Zusatzleistungen: Je nach Art der Versicherung können auch Sonderregelungen oder zusätzliche Leistungen in der Police aufgeführt sein, wie zum Beispiel Pannenhilfe bei einer Autoversicherung.

Die sorgfältige Prüfung der Versicherungspolice ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Sie ein genaues Verständnis von Ihrem Versicherungsschutz haben.

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