Die Anschaffung eines neuen Automobils ist für Millionen von Haushalte in Deutschland eine immense finanzielle Herausforderung. Sollte ein Neuwagen nicht finanzierbar sein und die eigene Kreditwürdigkeit eher negativ ausfallen, ist ein gebrauchtes Auto bei unterschiedlichen Händlern die einzig sinnvolle Alternative. Immer häufiger fällt der Blick ins Internet, so manche Tauschbörse bietet längst auch Gebrauchtwagen an und macht den Ankauf von Privatpersonen oder kleineren Autohändlern möglich. Auch wenn von einem Fahrzeugkauf über eine Tauschbörse nicht generell abzuraten ist, ergeben sich von fehlenden Garantien über nicht nachvollziehbaren Reparaturen bis zu nicht gleich erkennbaren Mängeln viele Probleme – größte Vorsicht beim Zugreifen über das Internet ist deshalb jedem potenziellen Käufer anzuraten!
gebrauchtes AutoDamit es überhaupt zu einem seriösen Kauf gebrauchter Fahrzeuge kommen kann, ist die Suche nach der richtigen Tauschbörse essenziell. Viele dieser Plattformen verstehen sich als reine Vermittlung und sind deshalb nicht juristisch zu Belangen, falls es zu Problemen zwischen Käufern und Verkäufern kommt. Unabhängig von dieser rechtlichen Befreiung, die in den Nutzungsbedingungen oder AGB der Tauschbörse zu finden ist, gibt es mehr oder weniger seriöse Plattformen für den Fahrzeughandel.
Eine seriöse Tauschbörse lässt sich vom Laien nur schwer erkennen, umso hilfreicher ist es, einen genauen Blick ins Internet und auf Erfahrungen anderer Käufer oder Nutzer der Plattform zu werfen. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, das auf gebrauchte Fahrzeuge spezialisierte Plattformen einen seriöseren Charakter als vielfältige Tauschformen besitzen. Schließlich sind die Betreiber ausschließlich mit der Vermittlung von Fahrzeugen als Grundlage ihrer Geschäftstätigkeit befasst, die deshalb als einziges Standbein reibungslos laufen sollte. Außerdem lässt sich über die Nutzungsbedingungen einiges über die Seriösität der Tauschbörse erfahren, was vor der Anmeldung bei der Plattform bzw. der ersten Kontaktaufnahme für ein gebrauchtes Auto dringend anzuraten ist. Viele der folgenden Ratschläge zur Vorsicht bei Tauschbörsen zielen hierauf ab und werden von seriösen und kundenfreundlichen Webpräsenzen garantiert umgesetzt.
Der Vergleich von Anzeigen eines professionellen Autohändlers im Internet und Angeboten einer Tauschbörse zeigt vielfach eklatante Unterschiede auf. Oft unzureichende technische Angaben, zweideutige Informationen über den Zustand des Automobils und fehlendes bzw. manipuliertes Bildmaterial sind leider viel zu häufig bei Tauschplattformen zu finden und sorgen dafür, dass der Interessent die sprichwörtliche Katze im Sack erwirbt. Natürlich muss der Verkäufer manche Angaben nicht mutwillig verschwiegen haben, das Vergessen einzelner Informationen zu menschlich. Sollte jedoch bei der Kontaktaufnahme zum Verkäufer konkret nach bestimmten Details gefragt werden und diese werden mehr oder weniger geschickt übergangen, ist eher Abstand vom Tausch zu nehmen.
Um ein gebrauchtes Auto seriös über eine Tauschbörse anzubieten, sollten die gleichen Informationen wie in Anzeigen professioneller Händler zu finden sein. Dies ist umso interessanter, wenn Sie selbst ein gebrauchtes Auto über eine Tauschplattform anbieten wollen und hierbei einen fachkundigen und ernsthaften Eindruck hinterlassen möchten. Selbstverständlich ist es nicht verboten, einen Blick auf professionelle Anzeigen für Gebrauchtwagen zu werfen und die präsentierten Informationen auf das eigene Fahrzeug anzupassen. Zusätzliche Hinweise über zuletzt durchgeführte Reparaturen oder bekannte Mängel werden als Ehrlichkeit seitens potenzieller Käufer ausgelegt und deshalb geschätzt. Da es oft unzureichende technische Angaben sind, die einen erfolgreichen Verkauf des Fahrzeugs verhindern, sollten diese Fehler von keinem freien Verkäufer begangen werden.
Wer sich über eine Tauschbörse auf die Suche nach einem gebrauchten Fahrzeug begibt, wird selbstverständlich nach einem echten Schnäppchen schauen. Und diese lassen sich tatsächlich eher bei freien Plattformen im Internet finden, häufig sogar mit erheblich besseren Konditionen als beim Fahrzeughändler vor Ort. Manche Suchende werden ihren Augen nicht trauen, welch günstigen Kaufpreis sie für ein gebrauchtes Auto zahlen sollen und welch hochwertigen Eindruck dieses in Text und Bildmaterial hinterlässt. Genau hier liegt häufig der Haken, in nicht wenigen Fällen läuft es auf einen Betrugsversuch hinaus.
Viele Fälle der Art sind bekannt, dass sich Käufer ein Fahrzeug aufgrund ihres besonders niedrigen Preises möglichst schnell sichern möchten. Der Verkäufer ist hierzu bereit und verlangt deshalb eine Anzahlung, die nach Möglichkeit noch über einen Online-Bezahldienst wie Western Union abgewickelt werden soll. Schnell ist die Anzahlung gemacht, wenige Tage oder Wochen später kommt der Schock: Die Anzeige für den Gebrauchtwagen war ein Fake, das Geld ist verloren und der Empfänger der Anzahlung nicht mehr nachvollziehbar. Was wie ein echtes Schnäppchen auf der Tauschbörse aussah, hat schon in unzähligen Fällen zu großen Verlusten bei Interessenten an Gebrauchtwagen geführt.
Bevor ein solches Schicksal eintritt, sollte der potenzielle Käufer bewusst kritisch an Angebote herangehen. Auch wenn Preise auf einer Tauschpreise gerne den klassischen Handelspreis für Gebrauchtwagen unterschreiten, sollte das Angebot dennoch im Verhältnis zu Alter, Zustand und Fahrzeugtyp stehen. Wird der zu erwartende Preis für ein bestimmtes Automobil auf der Tauschbörse erheblich unterschritten, darf eher von einem Köder für ahnungslose Nutzer der Plattform ausgegangen werden. Drängt der Verkäufer den Interessenten nach der ersten Kontaktaufnahme geradezu in eine Vorauszahlung hinein, sollte dringend vom Angebot Abstand genommen werden. Auch die Meldung des Anbieters an den Webseitenbetreiber kann sich lohnen.
So gut der Eindruck auch sein mag, den ein gebrauchtes Auto auf einer Tauschbörse hinterlässt – privat abgenommene Fahrzeuge zeigen in nicht wenigen Fällen unerwünschte Mängel. Im Vergleich zum Kauf bei einem professionellen Händler stellt dies den entscheidenden Nachteil des privaten Kaufs dar, wobei dies nicht explizit für Kfz auf Tauschbörsen zählt. Während der klassische Autohändler wenigstens ein Jahr Gewährleistung auf sein Fahrzeug auszusprechen hat, sind private Verkäufer von dieser Verpflichtung befreit. Freiwillig wird zudem kein Verkäufer eine Garantie für das verkaufte Fahrzeug aussprechen, in dessen Kauf der Interessent somit wie gesehen nach einer Probefahrt einstimmt.
Dass der Gesetzgeber keine Gewährleistung für private Verkäufer vorsieht, bedeutet nicht, dass sie nicht doch in einzelnen Fällen gelten kann. Entscheidend ist hierbei, wie der Wortlaut des Kaufvertrags gestaltet wurde, wobei die entfallende Gewährleistung explizit zu vermerken ist. Erfahrene und intelligente Verkäufer, die sich vor späteren Forderungen des Käufers schützen möchten, dürften diese Klausel schnell in ihren Vertrag einbinden, außerdem lassen sich im Internet Formulare mit der entsprechenden Formulierung finden. Der Interessent an einem Fahrzeug sollte daher einen genauen Blick in den Vertrag werfen und sich schriftlich die Freiheit von Mängeln durch den Verkäufer bestätigen lassen. Auch das Zurückliegen der letzten Reparaturen wird ein seriöser Verkäufer gerne nachweisen und möglicherweise noch die zugehörigen Rechnungen bereithalten.
Kommt es tatsächlich zu einem Schaden wenige Wochen oder Monate nach dem Verkauf und Reparaturen werden fällig, können sich unabhängig vom Ausschluss der Gewährleistungspflicht Forderungen an den Verkäufer ergeben. Entscheidend ist hierbei, ob die für den Schaden verantwortlichen Mängel bereits im Moment des Kaufes vorlagen. Die meisten Verkäufer werden dies abstreiten, ein Nachweis seitens des Käufers ist in vielen Situationen nicht gerade einfach und bedarf im Extremfall die kostspielige Unterstützung eines Sachverständigen. Deutlich sinnvoller ist es hier, zum Termin des Autokaufs mit einem fachkundigen Dritten zu erscheinen und sich vom Verkäufer bestätigen zu lassen, dass diesem keinerlei Mängel im Moment des Verkaufs bekannt sind. Ein juristisch kritischer Blick auf den anzuwenden Kaufvertrag ist ebenfalls empfehlenswert.
Auch wenn die klassische Tauschbörse weiterhin bevorzugt von privaten Verkäufern genutzt wird, entdecken immer mehr professionelle Händler diesen zusätzlichen Vertriebskanal für sich. So manch gebrauchtes Auto, dass über das Internet angeboten wird, ist eindeutig einem seriösen und größeren Händler zuzuordnen, der meist eine Vielzahl an Fahrzeugen über die gleiche Börse vermarktet. Auch wenn hieraus nicht zwangsläufig ein seriöser Charakter folgt, ist dieser Handelspartner eher zu bevorzugen als der reine Ankauf von privat.
Bei einem klassischen Autohändler ergibt sich das Problem mit dem Ausschluss der Gewährleistungspflicht nicht, auch die Verträge sind juristisch wasserdicht und sorgen nicht für die übermäßige Benachteiligung seitens des Käufers. Auf Nachfragen eines Interessenten dürfte hier freundlich und mit größtem Willen zur Auskunft geantwortet werden, auch eine persönliche Besichtigung oder Probefahrt stellt bei solchen Händlern kein Problem dar. Oft unzureichende technische Angaben, verschwiegene Reparaturen oder sonstige Missstände sind in Anzeigen dieser Art nicht zu finden und sorgen für eine etwas seriösere Grundlage, sich für den Fahrzeugkauf im Internet zu entscheiden.
Grundsätzlich bringt es seine Schwierigkeiten mit sich, ein gebrauchtes Auto über eine Privatperson zu erwerben. Die fehlende Gewährleistungspflicht und die oftmals unzureichende Möglichkeit, sich mit dem Fahrzeug kritisch auseinanderzusetzen, sorgt für Probleme und kann zu einem teuren Nachspiel führen. Der Kauf über eine Tauschbörse sorgt für deutlich größere Schwierigkeiten, da der Verkäufer meist nicht ortsansässig ist und aus der Ferne ein ernsthaftes Interesse am Fahrzeug bekundet werden muss. Da auf jeder Tauschbörse schwarze Schafe unterwegs sein werden, die es in betrügerischer Absicht nur auf das Geld der Interessenten abgesehen haben, ist ein Fahrzeugkauf über diesen Vertriebsweg mehr als kritisch zu sehen.
Dennoch kann es nicht schaden, einen grundlegenden Überblick über verschiedene Tauschbörsen zu gewinnen und sich bestimmte Fahrzeuge näher zu betrachten. Zum einen entsteht hierdurch ein Eindruck, in welchem Zustand des Fahrzeugs Sie mit welchem Preis für einen Gebrauchtwagen zu rechnen haben. Außerdem sind auf jeder Tauschbörse immer mehr professionelle Händler zu finden, die mit ihrem Filialnetz auch im eigenen Umfeld zu finden sind und Ihnen zum deutlich seriöseren Geschäftspartner werden. Sich hierüber umfassend zu informieren, kann selbst im Internet zum lohnenswerten Fahrzeugkauf führen!